Modellbahn Versuchsanlage – Klappanlage

Mit meiner Versuchsanlage bin ich nicht mehr so zufrieden. Insbesondere das Gewicht ist hinderlich. Beim Bau der Anlage habe ich nicht auf Leichtbau geachtet, da ein Transport zunächst nicht vorgesehen war. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Computersteuerung mit Rocrail immer wieder ein Thema ist und es Sinn macht eine Anlage zu haben die sich gut mitnehmen lässt.

Auf dieser Seite protokolliere ich meinen Baufortschritt und meine Erfahrungen mit der Computersteuerung sowie der Software Rocrail.

Inhalt


Voraussetzungen, die meine neue Versuchsanlage erfüllen soll

Folgende Bedingungen habe ich an die Anlage gestellt:

  • Leicht zu transportieren, muss in den Kofferraum passen
  • Möglichst große Fläche
  • Kabel werden möglichst sichtbar verlegt, so dass interessierte die Signalwege verfolgen können
    • Im weiteren Verlauf wird man sehen, dass das nicht sinnvoll umsetzbar war. Ich überlege derzeit die Anlage entsprechend zu beschriften.
  • Interessanter Gleisplan um viel mit der Computersteuerung testen zu können
  • Feste Bogenradien, mindestens R2 (Fleischmann ohne Bettung / ex Roco)
  • Peco Weichen mit Antrieb von mtb und Umbau auf digital, außer im Bereich der Kreuzung, da dort nicht rangiert werden soll, werden eine Fleischmann Kreuzung mit Bettung und zwei Weichen R3 (ohne Bettung) Verbaut.

Ergeben hat sich daraus ein Klappanlage die zusammengeklappt 900*950mm² Außenmaß hat. Damit ergibt sich eine nutzbare Fläche, wenn man einen Rand von 20mm für Leisten berücksichtigt, von 860*1760mm². Wobei natürlich der Abstand zu den Leisten nicht zu eng sein darf, damit die Fahrzeuge nicht anstoßen.


Der Gleisplan

Mit SCARM wurde folgender Gleisplan entworfen in dem Fleischmann Gleise ohne Bettung gemeinsam mit Peco Weichen verwendet werden. Nur die Weichen und die Kreuzungsweiche am oberen Rand sind auch von Fleischmann, da mir die Gestaltung der verschachtelten Kehrschleifen sonst zu aufwändig geworden wäre. Die Geometrie der ex Roco Gleise harmoniert nicht mit den Peco Weichen, deshalb musste an einigen stellen mit Flexgleis ausgeglichen werden.

Plan der neuen Versuchsanlage mit SCARM erstellt

Der Bau der Platten

Los geht es mit dem Bau der Platten.

Eine von zwei Platten

Ich habe zwei Bretter (900mm*950mm*4mm Pappelsperrholz) besorgt und mit 20mm*20mm Leisten rundherum beidseitig eingefasst. Vorne wurde natürlich auf die obere Leiste verzichtet, da dort dann eine zweite Platte mit Scharnier verbunden werden soll.

Die 2te Platte an die erste angelegt

Beide Platten werden mit Scharnieren verbunden, so dass sich das Ganze dann leicht zusammen klappen lässt.

Erste Gleise provisorisch ausgelegt

Immer spannend, wenn sich zeigt ob die Planung auch so halbwegs auf die Platte passt. Eine erstes Auslegen der Gleise sieht aber vielversprechend aus. Ein Bisschen was muss noch gekauft werden und Flexgleis habe ich auch noch nicht abgelängt.

Darüber hinaus wird es Zeit, dass ich mir Gedanken zu den Trennstellen für die Rückmeldung per Stromfühler mache.

Im nächsten Schritt hatte ich die Platte noch lasiert und dann die Gleise verlegt. Wichtig ist vorher auch die Löcher für die Weichenantriebe zu bohren.


Die Gleise liegen

Nach dem Verlegen der Gleise sieht das Ganze dann so aus:

Gleisseite meiner Klappanlage.

Man kann gut erkennen, wo die Peco Weichen und wo die Fleischmann Weichen zum Einsatz kommen. Die Übergänge zwischen den beiden Hälften habe ich realisiert, in dem ich bei einem Gleisstück in der Mitte die Schwellen rausgeknippst habe und die Schienen dann auf ein Stück Leiterplatte gelötet habe. Im Anschluss wurde die Leiterkarte mit dem Gleis in der Mitte durchgesägt (dazu habe ich eine kleine Proxon Tischkreissäge).

Die Weichen sind schon mit einer Weichennummer und ihrer Adresse beschriftet. Das sollte die Programmierung hinterher erleichtern.


Die Verkabelung

Ein Blick unter die Anlage zeigt, dass die Verkabelung zwar schon vollständig ist, aber die Kabel noch etwas chaotisch rumhängen. Da werde ich die Kabel mal mit Heißkleber fixieren und evtl. auch Bereiche mit Pappe abdecken müssen, denn beim Transport sind die Unterseiten ja exponiert und da ist schnell ein Kabel abgerissen. Damit warte ich aber noch, bis klar ist, dass technisch alles soweit funktioniert.

Die Verkabelung auf der Unterseite der Klappanlage.

Gut zu erkennen sind die Weichenantriebe MP1 von MTB. Als Rückmelder kommen nun doch nicht meine Stromfühler sondern DR5088RC zum Einsatz, die ich mir noch besorgen konnte. Die Kehrschleifenmodule sind die kurzschlussfreien Module mit Sensorgleis von LDT und die Weichendekoder kommen von Decoderwerk.

Das obere Flachkabel verbindet die beiden Anlagenseiten miteinander und stellt so die Verbindung zwischen den einzelnen Gleisen her. Das ist nötig, da ja jeder Gleisabschnitt nur von einem Rückmeldeeingang gespeist werden darf. Das untere Flachkabel dient der Verbindung der verwendeten Elektronik mit der Zentrale. Hier kommt das Computersteuerungssystem der MAK – Modellbahn Arbeitsgemeinschaft Kaarst zum Einsatz, das ich in kürze auf der Webseite der MAK beschreiben werde. Auf jeden Fall werden über das Flachkabel das DCC-Signal zum Fahren, ein zusätzliches DCC-Signal zum Stellen der Weichen (kann das gleiche wie das zum Fahren sein, kann aber auch getrennt werden), das Loconet, Lichtstrom für Dauerlicht und Tag/ Nachtschaltung und eine Spannung für die Weichendecoder übertragen.

Wenn alle soweit läuft, plane ich das ein oder andere Modul auszutauschen. So möchte ich auch das Lenz Kerschleifenmodul LK200 testen und ausprobieren, ob ich den ein oder anderen Railcom Rückmelder gegen einen „normalen“ Stromfühler austauschen kann, ohne dass ich an Komfort oder Sicherheit einbüße, denn die Rückmeldung mit Railcom ist deutlich teurer als eine einfache Stromfüherrückmeldung.

Auf den Modulen ist noch Platz, trotzdem möchte ich jetzt, da die Anlage soweit ist, dass sinnvolle Zugfahrten möglich sind, zunächst die Anlage in Rocrail anlegen und einen grundsätzlichen Automatikbetrieb erreichen.


Gleisplan in Rocrail

Der Gleisplan ist in Rocrail angelegt:

Der Gleisplan der Klappanlage mit den geplanten Blöcken.

Der Gleisplan ist in soweit geprüft, als dass sich alle Weichen schalten lassen. Ich verwende die „portbezogene“ Weichenadressierung.

Ich habe alle Melder, die die drei Rückmeldemodule bereitstellen, auf dem Gleisplan angelegt. Als nächstes werde ich die Gleise mit einer Lok befahren und die Postionen der Rückmelder ermitteln. Das kann man natürlich auch vorbereiten, indem man beim Aufbau direkt darauf achtet, welcher Gleisbereich welchem Rückmelder zugeordnet wird, aber das war mir zu aufwändig, da ich dann jedes mal um das hochgestellte Brett hätte schauen und evtl. messen müssen, um die Zuordnung zu ermitteln. So ist es für mich einfacher.

So sieht der Gleisplan jetzt aus, nachdem ich alle Melder abgefahren bin.

Der Plan mitten in der Gestaltung.

Es gibt ein paar Änderungen und ich muss auch noch über die ein oder andere Melderzuordnung nachdenken. RM17 und RM31 lösen gleichzeitig aus. Da fehlt entweder ein Isolierstück an der Weiche oder ich hätte zwei Einspeisungen zusammen führen müssen. Wie ich das genau lösen will muss ich mir noch überlegen. Hbf Gleis 1 hat jetzt die Blöcke „a“ und „b“ bekommen. Das war so nicht geplant, aber meine ursprüngliche Meldervergabe war nicht vollständig durchdacht. Die Trennung zwischen RM43 und RM05 erfolgt durch den Übergang zwischen den zwei Hälften. Das funktioniert im Moment gut, birgt aber das Risiko, dass sich z.B. bei einer Gleisausdehnung durch Wärme die beiden Gleisenden berühren können.

Hier kommt noch ein Bild hin.

Um das Risiko der ungewollten Verbindung zu minimieren werde ich die Schienenköpfe auf beiden Seiten mit Klarlack überziehen. Die nicht benutzten Objekte müssen natürlich noch gelöscht werden aber solange ich an dem Gleisplan Arbeite lasse ich die Objekte gerne auf dem Plan und schiebe sie nur zur Seite, dann kann ich sie schnell wieder greifen.

Blocklängen

Die Länge der Blöcke ist für den Sicheren Betrieb in Rocrail wichtig, es sei denn ich weiß sicher, dass mein längster Zug kürzer ist als mein kürzester Block.

Im Automatikbetrieb von Rocrail muss verhindert werden, dass ein Zug in einem zu kurzen Block angehalten wird. Besonders dann, wenn am Zugende kein elektrischer Verbraucher ist, der einen Melder auslösen könnte, besteht die Gefahr von Unfällen (z.B.: Zug fährt auf das Zugende des voraus fahrenden Zuges, Zug entgleist, weil eine Weiche unter dem Zug gestellt wird).

Auf meiner Anlage haben die Blöcke folgende Längen:

Streckenblock120cm
Hbf_Gl1_a:80cm
Hbf_Gl1_b80cm
Hbf_Gl270cm
Hbf_Gl370cm
Wende_1270cm
Wende_2150cm
Kurzblock45cm

Die Maximale Zuglänge wird damit vom Streckenblock vorgegeben. Ein Zug der länger als 120cm ist, kann auf der Anlage nicht sinnvoll verkehren. Im Bahnhof kann ich die Blöcke „Hbf_Gl1_a“ und „Hbf_Gl1_b“ zu einem logischen Block von 160cm zusammen fassen. Damit gäbe es für einen 120cm langen Zug genug Zielblöcke.

Was aber auch auffällt ist, dass der Block „Wende_1“ mit 270cm viel zu lang ist. In jeder der Wenden befindet sich ja ein Kehrschleifenmodul mit Sensorgleis von LDT. Bei diesen Modulen muss der längste Zug zwischen die beiden Sensorgleise passen. Da ich eh auch das das Lenz Kerschleifenmodul LK200 testen möchte, werde ich die „Wende_1“ umbauen.

Umbau der „Wende_1“

Folgende Änderungen sollen vorgenommen werden:

  • Verwendung des Lenz Kerschleifenmoduls LK200 (der Umbau soll so erfolgen, dass die Sensorgleise für das  Kehrschleifenmodul mit Sensorgleis von LDT trotzdem vorgesehen werden, falls es mit dem Lenz Modul Probleme gibt).
  • Aufteilung in zwei Blöcke, einer mit dem Kehrschleifenmodul und ein zusätzlicher Block. Wenn der Block mit dem Kerhschleifenmodul ca. 140cm lang wird (Bereich für das Kehrschleifenmodul und Meldergleise für die „in“- Melder, dann bleiben für den zweiten Block noch 130cm und damit mehr, als meine maximale Zuglänge.

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